Je nun. Schaun wir uns also Til Schweiger und seine Puller-ab!-Fanboys etwas genauer an. So tief kann man sinken. Doch daß dieser Todenhöfer der Unpolitischen es vermag, hier dennoch zum Gegenstand der Betrachtung zu werden, liegt daran, daß alles politisch ist, auch das Unpolitische. Der Gegenstand ist durch und durch ekelhaft, und genau meint hier daher tatsächlich: genau, nicht ausgiebig. Ich habe keine Lust, die Zeugnisse der Unvernunft auch noch zu dokumentieren. Jeder kann selbst die Facebookprofile ruchbarer Verbalvigilanten besuchen, wie eben Schweiger, Hans Sarpei oder Jan Leyk, von deren Existenz man leider & gottseidank außerhalb solcher Zusammenhänge niemals Zeichen erhält – Schweiger macht Filme mit Dieter Hallervorden, Sarpei hat für Schalke gespielt, und von Leyk weiß ich nicht einmal, ob es ihn überhaupt gibt. Jeder kann sich zugleich auch vom Geschrei ihrer Anhänger ein vitales Bild machen. Ich will demnach nicht über Edathy reden, zu dem mir bei allem auch hier berechtigten Ekel nun wirklich nichts Mitteilenswertes einfällt. Es geht nicht um ihn, die Kinder oder die bundesrepublikanische Rechtspflege, es geht mir nicht einmal um Schweiger selbst, sondern allein um das, was sich in den volkstümlichen Reaktionen auf den Fall des Edathy zum Ausdruck bringt. Wer schreit da, und was schreit da?
Sofort fällt auf, daß die große Mehrheit derer, die nach Abschiebung, lebenslanger Haft, Todesstrafe, Kastration oder simpel körperlicher Gewalt rufen, Männer sind. Es finden sich auch einige Frauen in der Menge der Empörten, aber weder in der Breite noch in der Spitze halten sie mit. Das ist insofern bemerkenswert, Continue reading »