… und seine Selbstermächtigung: Enno Stahls gesammelte Essays »Diskursdisko«
Vor bald sieben Jahren legte Enno Stahl mit »Diskurspogo« (2013) eine Sammlung von Essays vor, die sich mit Spielarten populärer und subversiver Gegenwartsliteratur befassen. Im jetzt veröffentlichten »Diskursdisko« weitet und schärft sich zugleich der Blick; ersteres, indem der Autor länger in die Literaturgeschichte zurückgreift, bis zur Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts, letzteres, indem sein Konzept eines Analytischen Realismus im ersten Teil des Bands systemischen Charakter erhält. Maßgeblich bei all dem bleibt ein soziologischer Zugriff, der sich sträubt, Literatur ohne gesellschaftliche Voraussetzungen und politische Folgen zu betrachten. Dieser Ansatz hat in sich, dass Probleme um Handwerk und Genre, eigentlich Ästhetisches also, kürzer kommen als jedenfalls nötig. Andererseits kann kein Theoriewerk – gleich welches, zu gleich welchem Thema – alles leisten. Was also leistet »Diskursdisko«? Continue reading »