»Alles Geld der Welt« bringt den Entführungsfall Getty auf die Leinwand
Wohl seit Beginn der Neunziger leidet Ridley Scott am Ruf, nie wieder auf das Niveau seiner frühen Streiche »Alien« (1979) und »Blade Runner« (1982) gelangt zu sein. Dieser Ruf ist ebenso ungerecht wie berechtigt. Ungerecht, weil seither ein halbes Dutzend weiterer Scott-Filme durchaus gutes Kino waren und mit dem »Marsianer« (2015), wie ich glaube, ein Werk gelungen ist, das jedem Vergleich standhielte. Berechtigt jedoch, weil der frühe Scott eine ästhetische Linie markiert hatte, die er seit langem verlassen hat. Scott ist heute mehr Könner als Künstler. Was er anpackt, wird was, und selbst, wenn er Mist baut, bleibt er noch genießbar. Aber es fehlt zu oft die besondere Idee der Gestaltung, die die Bilder nicht bloß schönmacht, sondern selbst zur Mitteilung werden lässt. Es fehlt der Stil. Continue reading »