»7500«
Künstler tun seltsame Dinge. Übers eigene Werk reden etwa. Wenn sie auch wissen, wie sie es, kaum je wissen sie, was sie da tun. Regisseur Patrick Vollrath z.B. nennt seinen Film »7500« ein »hyperrealistisches Thrillerdrama«, in dem es darum gehe, durch den engen Raum eines Flugzeugs die »globalisierte, multikulturelle Landschaft von Heute« mittels einer Handlung zu spiegeln, an deren Ende der »Teufelskreis« der Gewalt durchbrochen werde. Tatsächlich befördert »7500« weder einen gesellschaftlichen Realismus, noch wird hier ein Zyklus der Gewalt durchbrochen. Vorliegt vielmehr ein punktgenau inszeniertes, naturalistisches Charakterstück, das souverän die Einheit von Ort, Handlung und Zeit wahrt. Aristoteles gefällt das, doch es ist mehr intensiv als bedeutend, mit einem Blick, der nicht weit reicht, sondern nach innen geht. Zu echt, um wahr zu sein. Continue reading »