Okt 152009
 

… und am siebten Tag sprach Gott der Herr zu Adam: Ich habe dich gemacht, und edel bist du, hilfreich und gut. Und tust nur, was dir richtig erscheint, und richtig erscheint dir, was du, ohne alle Rücksicht auf dich selbst, für richtig hälst. Und ich habe dir ein Weib gemacht, das genau ist wie du. Wahrlich, groß seid ihre beide und gleicht mir in vielem. Damit aber die Menschen dieses mein großartiges Werk in seiner ganzen Wahrheit und Größe erkennen mögen, werde ich hingehen und einen anderen Menschen machen, einen, der sich von dir und deinem Weib unterscheidet, einen, dem immer nur das richtig erscheint, was ihm selbst am liebsten ist, und der unfähig ist, etwas als wahr zu erkennen, das nicht dem entspricht, was ihm selbst frommt. Er soll aber auch unfähig sein, sein Eigenes als Eigenes zu erkennen. Er soll ganz abhängig sein von seinesgleichen und dem, was ihm von außen her als sein Eigenes beigebracht wird. Er soll also äußerlich frei und innerlich unfrei sein, mit einem Wort: in allem das ganze Gegenteil von dir, mein Adam. Und ich will auch ihm entsprechende Weiber geben und ihn fruchtbar sein und sich mehren lassen, sogar in stärkerem Maß, als du es mit Eva wirst vermögen, so daß am Ende seine Nachkommen in der Überzahl gegen die euren sein werden und euer Wert noch besser erkannt sein kann.

Herr, sagte Adam darauf, ich zweifle, du weißt es, nicht gern an deinen Worten, aber wenn du die Welt mit diesen nichtigen Leuten übervölkerst, damit unsere Größe nur um so erkennbarer wird, wer wird dann überhaupt unsere Größe erkennen?

Immer nur ihr, die ihr die Größe habt, antwortete Gott. Anders ist es nicht gedacht.

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