Reine Demokratie ist wie reiner Sauerstoff, irgendwas zwischen tödlich und nutzlos. Einmal eingerichtet führte sie die permanente Gefahr der Volkswut, des Faschismus, der bloß scheinbaren Opposition gegen die Unterdrückung und Ausbeutung mit sich. Der Staat dagegen enthält die Möglichkeit, sittlich über sich hinauszuschreiten. Indem er sich als Staat entfaltet, was nicht sogleich quantitativ zu verstehen ist. Also nicht in dem Sinn, dass je mehr Staat, desto besser, sondern im Sinne einer temperierten und angemessen Lenkung. Die Idee der Angemessenheit deckt sich mit der des Etatismus.
Es bleibt doch keine Wahl. Der Staat kann nicht überwunden werden, und Macht ist, bei aller Paradoxie, die ihr stets innewohnt, ein Mittel. Es liegt nicht in der Macht des Menschen, auf Macht zu verzichten. Wenn er sie nicht ergreift, tut es ein anderer. Mein Ideal von Staatlichkeit impliziert eine autoritäre Form, deren Ziel darin besteht, neben Sicherung der Existenz und Fortschreiten (dem technischen wie sittlichen), ein Maximum an Humanität und Liberalität zu wahren. Das ist paradox, aber allein von einer souveränen, leviathanischen Position aus kann diese Paradoxie bewältigt und in ein Gleichgewicht überführt werden. Dass sie von dieser Position oft nicht bewältigt wurde oder wird, ändert daran nichts. Es macht nur den Unterschied zwischen einer notwendigen und einer hinreichenden Bedingung deutlich.
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