Jan 132014
 

Gedichte, Zeichnungen, Malerei, aber keinen neuen Roman mehr: Literaturnobelpreisträger Günter Grass hat in einem Interview angekündigt, wohl kein großes Prosa-Werk mehr zu schaffen. Sein hohes Alter  . . .

 

Mit letzter Lippe schnell
noch ein Versprechen. Denn
die flinke Tinte ist ihm ausgegangen.
Unsere Freude aber ist
getrübt. Zu Gedichten,
droht
der SS-Mann, soll es noch reichen. Wir ahnen schlimmes, befürchten gar, daß jetzt, da er keine Romane mehr
schreibt,
mehr Zeit für
Gedichte bleibt. Den andern die Welt
zu erklären, die
Mängel im Rentensystem,
den Anstieg der Benzinpreise, das
Unbegreifliche der Beethoven-Quar-
tette. Und natürlich seinen Penis,
das Wunder,
schlaff und verlästert zugleich. Die Vorzüge
der Wildhühner, die letzten Tänze, eine
Liste mit Leuten, die den Nobelpreis
nicht verdient
haben,
vielleicht noch eine Poetik, und,
versprochen, die Erfahrung eines Reifenwechsels anno
63 in der Nähe von Tel Aviv.

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